Illegitime Tochter des Königs
Lothar II. von Lotharingien von seiner Konkubine
Walderada
Bertha wurde 915 Regentin und besaß bis zuletzt großen Einfluß.
Hlawitschka, Eduard: Seite 168
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"Die Widonen im Dukat von Spoleto"
in Stirps Regia
Widos Gemahlin Ita kann damit nicht eine Tochter Kaiser LOTHARS I. gewesen sein, wie man das noch vor etwa 25 Jahren zur Erklärung des rasanten Aufstegs der WIDONEN in Italien für höchstwahrscheinlich hielt. Ita kann übrigens auch schon deswegen keine Tochter LOTHARS I. gewesen sein, weil dann ihr Enkel, der Herzog Adalbert II. von Tuszien, in Berta, einer Tochter König Lothars II., eine zu nahe Verwandte gegen alle kirchlichen Ehegesetze der damaligen Zeit geehelicht haben müßte.
Hlawitschka Eduard: Seite 29
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"Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen
Geschichte"
In der Nachkommenschaft Kaiser LOTHARS I. existierte, da Lothar II. und Waldradas Sohn Hugo 885 geblendet und regierungsunfähig gemacht worden war und die beiden damals erst wenige Jahre alten Söhne von Hugos Schwester Berta gleichfalls mit dem Makel Waldradas behaftet und für das Nachfolgeproblem nicht in Betracht zu ziehen waren, auch nur noch ein in Frage kommender Knabe: nämlich LUDWIG, ein Sohn des Usurpators Boso von der Provence und Irmingards.
Kimpen Emil: Seite 40
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"Zur Königsgenealogie der Karolinger- bis Stauferzeit"
Beider Sohn Markgraf Adalbert II. der Reiche (+ um 915), der zweite Gatte von König Lothars II. Tochter Bertha (+ 925), ist urkundlich als "nepos" Kaiser WIDOS bezeugt und hatte zwei offensichtlich zu Ehren der gekrönten WIDONEN wie auch der Betonung eigener Thronansprüche benannte Söhne Wido und Lambert..
Konecny Silvia: Seite 153
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"Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die
politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen
Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."
Aber auch die Ehe Bertas, einer Tochter Lothars II., mit Theotbald von Arles, die vielleicht auf Betreiben von deren Bruder Hugo zustande kam, diente weitgehend adeliger Bündnispolitik [Theotbald zählte 883 zu den Verbündeten von Bertas Bruder Hugo, Regino, Chronicon a. 883; Seite 264.].
Riche Pierre: Seite 264,266
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"Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."
Der mächtigste Fürst Italiens war damals der
Markgraf von Tuszien, Adalbert II. dives, der mit Lothars
II. und Waldarads Tochter
Bertha verheiratet war und sich deshalb
als Verwandter der KAROLINGER fühlte.
Er rief im Jahre 905 LUDWIG erneut
nach Italien.
Auch Hugo von Arles
ließ sich von der italienischen Krone verlocken, besonders weil seine
Mutter
Bertha in zweiter Ehe Adalbert
II. von Tuszien geheiratet hatte.
Schieffer Rudolf: Seite 175
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"Die Karolinger"
Deshalb versuchten ihn Ludwig
der Jüngere 881 durch eine Ausstattung mit mehreren Grafschaften
und Abteien, darunter Lobbes, abzufinden, aber Hugo
entzog sich dem Frieden bald wieder in der begründeten Voraussicht,
für seine Ambitionen stets genügend bewaffnete Unterstützung
in unzufriedenen Kreisen finden zu können. Durch die Heirat seiner
Schwester Bertha mit dem Grafen
Theotbald von Arles, der ihn auch militärisch unterstützte
und ausgerechnet ein Neffe Theutbergas,
der Nebenbuhlerin seiner Mutter Waldrada,
war, schlug Hugo zudem eine familiäre
Brücke zu den BOSONIDEN.
1. oo Theotbald Graf von Arles
- um 895
895/98
2. oo Adalbert II. der Reiche Markgraf von Tuszien
-17.8.915
Kinder:
1. Ehe
Boso III. Graf von Arles
885- 935
Theutberga
-
oo Werner Graf von Troyes
-6.8.924
Hugo der Böse König von Italien
880-10.4.947
2. Ehe
Lambert Herzog von Lucca
897- 958
Wido Markgraf von Tuszien
896- 928/29
Ermengard
901-29.2.931
915
oo Adalbert I. Markgraf von Ivrea
- 923
Literatur:
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Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen
Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 450; Band
II Seite 131,377 - Hlawitschka, Eduard: Die Widonen im Dukat von
Spoleto. in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Verlag Peter Lang Frankfurt
am Main - Bern - New York - Paris, Seite 155-227 - Hlawitschka Eduard:
Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton
Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 29 - Hlawitschka, Eduard: Waren
die Kaiser Wido und Lambert Nachkommen Karls des Großen?, in Stirps
Regia von Eduard Hlawitschka, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern
- New York - Paris, Seite 227-247 - Kimpen Emil: Zur Königsgenealogie
der Karolinger- bis Stauferzeit. - Konecny Silvia: Die Frauen des
karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und
die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis
zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite
153 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher
Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 264, 266
- Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 1992, Seite 175,195 -