Begraben: Stift Klosterneuburg
Einziger Sohn des Markgrafen
Leopold II. der Schöne von Österreich aus dem Hause der BABENBERGER und der Ida
von Cham, Tochter von Graf Rapoto
IV. von Passau (Haus VOHBURG)
Lexikon des Mittelalters: Band V Seite 1899
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Leopold III. der Heilige
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* um 1075, †
15. November 1136
Begraben: Stift Klosterneuburg
Markgraf von Österreich seit 1095/96-1136 aus dem Hause der BABENBERGER
Sohn Leopolds II. und der Itha
1. oo mit einer namentlich nicht bekannten hochfreien Adligen
1105/06
2. oo Agnes, Tochter Kaiser
HEINRICHS IV. und Witwe Herzog Friedrichs I. von Schwaben
17 (18) Kinder:
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unter anderem Heinrich II., Markgraf/Herzog von
Östererich
Leopold IV., Markgraf von Österreich, Herzog
von
Bayern
Otto, Bischof von Freising
Konrad, Bischof von Passau, Erzbischof von Salzburg
Leopold III. der Heilige verließ das Heer HEINRICHS IV. kurz vor der drohenden Schlacht am Fluss Regen zwischen dem Kaiser und seinem gleichnamigen Sohn im September 1105. Der Lohn für diesen Schritt, der von der späteren Historiographie mitunter als Verrat gebrandmarkt wurde, war die Heirat Leopolds III. mit Agnes, der seit dem Frühjahr 1105 verwitweten Schwester HEINRICHS V., die schließlich die Voraussetzung für die Belehnung Leopolds IV. mit Bayern (1139) und für die Umwandlung der Mark in ein Herzogtum (1156) schuf. Leopold III. der Heilige bemühte sich um eine effiziente kirchliche Organisation, die ihm einen möglichst großen Spielraum in kirchenpolitischen Belangen ließ, in Zusammenarbeit bzw. Auseinandersetzung mit den Bischöfen Ulrich und Regimar von Passau. Seine kirchenpolitischen Aktivitäten, besonders die Stiftung von Klosterneuburg (1114), neben dem er eine großangelegte "Pfalz" errichtete, und Heiligenkreuz im Wienerwald (1133/36), ließen ihn bald nach seinem Tod als den pius marchio erscheinen. Das Bild des pius marchio als Symbol für gerechte Herrschaft und prosperierendes Land wurde zunächst in Klosterneuburg entwickelt (Chronicon pii marchionis, um 1170), von den frühen HABSBURGERN aufgegriffen und von Herzog Rudolf IV. befestigt. Am 2. Februar 1485 wurde Leopold III. heiliggesprochen; seit 1663 Patron von (Nieder-)Österreich.
Literatur:
-----------
St. L.-Fschr., hg. S. Wintermayr, 1936 - K.
Lechner,
Die Babenberger, 1976, 118ff. - Kat. Der Hl. L. (Klosterneuburg), 1985
- F. Röhrig, Der hl. L., 1985 - H. Dienst, Agnes, 1985 - Ders.,
Regionalgesch.
und Ges. MIÖG Ergbd. 27, 1990, 23-85.
HERKUNFT
UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 124
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VIII. 22. Leopold
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Markgraf
von Österreich, 1095-1136: Meiller Regg.
161.
1136. Stiftet und dotiert das Cisterzienser
Kloster Heiligenkreuz
mit Zustimmung seiner Gemahlin
Agnes und seiner Söhne Adalbert,
Heinrich, Leopold
und Ernst: Meiller Reg 57.
1136. Sept. 29. stellt für das von ihm
gegründete
und dotierte Stift Kloster Neuburg, den Stiftbrief aus: Meiller Reg. 61.
1136 †
Todestag: November 15: Meiller S.
24.
Gemahlin:
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Agnes, Tochter König
HEINRICHS IV., Witwe
Friedrichs von Staufen 1108-1142: Meiller
Reg. 4,10,28,35,39,40,42,51,53,56,57,61 (unter Leopold E. II. 29):
Meiller Reg. 1. (unter Heinrich E. II. 28.): Meiller Reg. 1.
Brandenburg Erich: Tafel 11
Seite 22
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XII. 61 a. AGNES
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* wohl 1074/75, † 1143 24. IX.
Gemahl:
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a) (verlobt 1079)
Friedrich I. Herzog von Schwbaen
* ca. 1050, † 1105 vor 21. VII.
b) 1106
Leopold III. Markgraf von Österreich
† 1136 15. XI.
Schwennicke Detlev: Tafel 84
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"Europäische
Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1"
LEPOLD III. DER
HEILIGE
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* 1075, † auf der Jagd erschlagen 15.XI.1136
Begraben: Stift Klosterneuburg
2.II.1485 kanonisiert
1095 Markgraf von ÖSTERREICH
gründet 1133 Heiligenkreuz
I. oo N VON PERG
† 1105
Tochter von Walchum
II. oo 1106
AGNES
*
1072, † 24.IX.143
Begraben: Klosterneuburg
Witwe von Friedrich von Staufen, Herzog von Schwaben
Tochter von Kaiser HEINRICH IV. (SALIER)
Thiele, Andreas: Tafel 114
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"Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"
LEOPOLD III.
"DER HEILIGE"
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† 1136
Leopold III. der
Fromme folgte
seinem Vater mit kaiserlicher Unterstützung, ging im deutschen
Thronkrieg
1105 zu HEINRICH V. über und
nahm
an dessen Feldzügen gegen Böhmen, Ungarn und Polen teil. Er
griff
im ungarischen Thronstreit für den
Prinzen Boris ein
und war 1125
selbst Thronkandidat,
wählte LOTHAR III.
und
unterstützte die STAUFER. Um
1130
tauchte der Name "Austria" auf. Er war ein bedeutender Verwalter,
förderte
die Kirche, gründete viele Klöster (daher 1184
heiliggesprochen),
stritt ständig mit den Nachbarn und kam bei einem Jagdunfall ums
Leben.
oo AGNES VON WAIBLINGEN
† 1143
Tochter des deutschen Kaisers HEINRICHS IV. und Witwe des Herzogs Friedrich I. von Schwaben (STAUFER)
Chronik von St. Peter zu Erfurt
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Das Jahr
1136.
Während Kaiser Lothar die Geburt des
Herren in der Stadt Speyer feiert, erschien am Tage vor Erscheinung des
Herrn, ohne daß sich Wolken zeigten, die Sonne wie an einem
Theile abgebrochen; aber auch andere Wunderzeichen erschienen nicht
lange danach in verschiedenen Gegenden. Ein Stein von der
Größe eines Menschenkopfes fiel bei dem Orte Oltesleibon, wo
sich eine Abtei befindet, aus den Wolken, welcher auch damals von den
Brüdern daselbst sorgfältig aufbewahrt wurde. Als sich
um dieselbe Zeit Kaiser Lothar in Quedlinburg
befand, schien in der Luft über der Stadt Etwas nach Art einer
Leiter vorüberzufliegen mit schneeweißem Körper und
röthlich schimmerndem Haupte. Nicht Wenige bezeugten auch,
daß sie zu jener Zeit gesehen hätten, wie wenn sich ein in
rother Farbe strahlendes Kreuz vom Himmel auf die Erde herabgelassen
und nicht weit über der Erde einige Zeit in der Luft geschwebt,
dann aber wieder zum Himmel zurückgekehrt sei; die Luft strahlte
in solcher Klarheit, daß keiner der Zuschauer im Stande war, die
Augen zu ihrer Anschauung, gleichsam wie gegen die Sonnenstrahlen, zu
erheben.
In eben diesem Jahre wurde unter dem Abte Wernher das Wasser auf den
Berg des heiligen Petrus geleitet.
Markgraf Lupold wird auf der
Jagd getödtet. Der Kaiser zieht zum zweiten Male nach Italien und
bei dem wunderbar glücklichen Erfolg seiner Unternehmungen sich
auf die göttliche Gnade verlassend, schreitet er mit Wenigen nach
allen Richtungen siegreich vor. Auch Apulien, welches Rugger, der Herzog der Sicilianer, früher
an sich gerissen, nahm er mit Waffengewalt und stellte es dem Recht des
apostolischen Stuhles zurück. Bei dieser Heerfahrt stirbt Brun, der Erzbischof von Köln, und wird
in Bari, einer Stadt Apuliens, begraben.
Klebel Ernst: Seite 14-15
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"Der Aufstieg der Babenberger"
in: Jahrbuch für Landeskunde von
Nieder-Österreich
1985
Es war Markgraf Leopold III., der sowohl im Lande, als auch durch seine Familienbeziehungen zum Kaiserhaus die Stellung seines Hauses endgültig über die mittleren und kleineren Größen im Reich hinaushob. 1096 war Markgraf Leopold II. gestorben. Ob Leopold III. damals bereits mündig war, ist nicht genau bekannt, wird aber mehrfach angenommen. 1104 wird berichtet, dass er die Schwertleite erhalten hätte. Sein Sohn Adalbert (geboren wohl 1105) erhielt die Schwertleite 1125 mit 21 Jahren, sein Enkel Leopold V. (geboren 1157) im Jahr 1174 mit 17 Jahren. Leopold war also zwischen 1083 und 1087 geboren. Die Schwertleite scheint die Mündigkeitserklärung bedeutet zu haben. Jedenfalls muss er um diese Zeit das erste Mal geheiratet haben, aber sehr bald zum Witwer geworden sein. Sein ältester Sohn Adalbert ist nach allem, was man sehen kann, nicht aus Leopolds späterer, sondern aus einer früheren Ehe gewesen und hat zweifellos von seiner Mutter größere Besitzgüter im Lande geerbt. Möglich, dass ein Adalbert von Falkenstein, der in Klosterneuburg erwähnt wird, als der Großvater zu betrachten ist Es scheint vor allem Besitz an der böhmischen Grenze gewesen zu sein, den Adalbert ererbt hatte. Als Leopold III. Witwer war, fiel das gerade in jenes schwere Jahr der deutschen Geschichte, wo HEINRICH V. sich gegen seinen Vater erhob und eine größere Fürstenverschwörung sich hinter ihn stellte. Die Fürstenkoalition warb um Leopold III., ebenso wie HEINRICH IV., und so kam es zur Heirat des Markgrafen Leopold mit der eben verwitweten Kaiser-Tochter Agnes, der Stamm-Mutter der HOHENSTAUFEN. Nun hatte diese Familienbeziehung die Folge, dass Leopold auf die Seite HEINRICHS V. schwenkte. Damit waren die BABENBERGER die engsten Verwandten des deutschen Königs-Hauses geworden. Das zeigte sich schon, als man 1125 dem Markgrafen Leopold die Krone antrug, um einen Vermittlungskandidaten zwischen der päpstlichen und der staufischen Partei zu finden. Leopold hat die Krone ausgeschlagen und hat sich während der Regierung König LOTHARS III. politisch weitgehend zurückgehalten.
1103
1. oo NN, Tochter Walchuns von Perg
†
ablehnend: Tobias
Weller
1106
2. oo 2. Agnes von Waiblingen, Tochter des Kaisers
HEINRICH IV.
1070 † 24.9.1143
Kinder:
1. Ehe
Adalbert
13.2.1104/05 † 9.11.1138
2. Ehe
11 Kinder
Leopold IV.
um 1108 † 18.10.1141
Heinrich Jasomirgott
2.4.1114 † 13.1.1177
Otto Bischof von Freising
(1138-1158)
15.12.1109 † 28.9.1158
Julitta (Judith)
1115 † nach 1168
1133
oo Wilhelm Markgraf von Montferrat
† 1191
Gertrud
1120 † 5.8.1151
1140
oo Vladislav II. Herzog von Böhmen
† 18.1.1174
Agnes
1111 † 25.1.1157
1125
oo Wladislaw II. Herzog von Polen-Schlesien
† 30.5.1159
Ernst
1113 † 23.1.1137
Konrad Bischof von Passau
(1148-1164)
1120 † 28.9.1168 Erzbischof von Salzburg (1164-1166)
Bertha
1106 † 11.4.1150
oo Heinrich III. Burggraf von
Regensburg
um 1100 † 27.11.1174
Elisabeth
1124 † 20.5.1143
1142
oo 1. Hermann II. Graf von Winzenburg
um 1100
† 29./30.1.1152
Uta
†
oo Liutold I. von Plain Graf von
Hardegg
†
Literatur:
-----------
Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der
Deutschen
Geschichte Konrad III., Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1883 -
Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der
Deutschen
Geschichte Lothar von Supplinburg, Verlag von Duncker & Humbolt
Leipzig
1879 - BERTELSMANN Lexikon Geschichte
1991 Seite 478 - Boshof Egon: Die
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Suttgart
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Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 11
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6,8,14,16,50,81,104,130,132-136,139, 141-144,146,165,198,256,300,306
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Die Welfen.
Herrschaft
und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000
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Rudolf: Mittelalterliche
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Detlev: Europäische
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Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main
1998 Tafel 84
- Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G.
Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 114 - Weinfurter,
Stefan: Das Jahrhundert der Salier (1024-1125). Jan Thorbecke Verlag
2004 Seite 187 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des
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Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag
Köln
Weimar Wien 2004 Seite 21,199-200,219,238,242,244,331,332,334-344,348-350,352-354,363,365,368,
371-379,388,391-393,800,828 - Welzig Werner: Was kann von hier
Gutes kommen? in: DER
HEILIGE
LEOPOLD. LANDESFÜRST UND STAATSSYMBOL. Stift Klosterneuburg 30.
März-3.
November 1985 Niederösterreichsiche Landesausstellung Seite
105-112 -