Irene Angelina von Byzanz           Deutsche Königin
---------------------------------           Herzogin von Schwaben
1178-27.8.1208                             Kronprinzessin von Sizilien
         Burg Hohenstaufen

Begraben: Kloster Lorch
 

Tochter des Kaisers Isaak II. Angelos von Byzanz aus seiner 1. Ehe
Irene Komnena als Mutter von Königin Irene ist wegen zu naher Verwandtschaft der Eltern auszuschließen (Inzest)
 

Bedürftig Friedemann: Seite 111
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"Taschenlexikon Staufer"

IRENE
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* um 1180, + 27.8.1208
                   Burg Hohenstaufen

Die byzantinische Prinzessin Irene (auch Maria genannt), Tochter des Kaisers Isaak II. Angelos (1185-1195 und 1203/1204), war in erster Ehe mit Roger verheiratet, dem Mit-König Siziliens zur Zeit des Tankred von Lecce. Als Roger 1194 starb, nahm sich HEINRICH VI., inzwischen in Palermo eingezogen, ihrer an und gab sie seinem Bruder PHILIPP VON SCHWABEN zur Frau. Er schuf sich damit eine Verbindung zum byzantinischen Kaiserhaus - ein politisches Ziel, das die STAUFER lange vergeblich angestrebt hatten. Die Ehe wurde 1197 geschlossen, das Paar empfing die Königskrone am 8. September 1198 in Mainz. Die Braut aus Byzanz machte Aufsehen an Deutschlands Höfen, Walther von der Vogelweide besang sie als „Rose ohne Dorn, die Taube sonder Gallen.“ Zwischen 1198 und 1206 brachte sie vier Töchter zur Welt, die alsbald in die staufische Heiratspolitik einbezogen wurden: Beatrix die Ältere erlebte ihre erste Verlobung (mit Pfalzgraf Otto von Wittelsbach) im Alter von fünf Jahren, Kunigunde (+ 1248) war gleichfalls erst fünf Jahre alt, als sie mit dem späteren König Wenzel von Böhmen verlobt wurde. Maria (+ 1235) wurde als Elfjährige dem Herzog Heinrich von Brabant versprochen. Und Beatrix die Jüngere, möglicherweise schon als Dreijährige Gegenstand von Heiratsverhandlungen, erhielt mit etwa 14 Jahren ihren Ehemann, Ferdinand III. von Kastilien. PHILIPP VON SCHWABEN wurde am 21. Juni 1208 ermordet. Irene, die zu dieser Zeit wieder schwanger war, starb im Kindbett, zwei Monate nach ihrem Gemahl.



Decker-Hauff Hansmartin: Band III Seite 356
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"Die Zeit der Staufer"

IX. GENERATION

70 (44) PHILIPP VON SCHWABEN
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* 1176 oder Sommer 1177, + 21.6.1208

Begraben: Bamberger Dom

  oo Bari (dom oder San Nicola?) 2./3.4.1195
      IRENE (in Deutschland auch MARIA) VON BYZANZ aus dem Hause ANGELOS
      * 1181 (oder schon Ende 1180?), + 27.8.1208
       Konstantinopel                             Burg Hohenstaufen

Begraben: Kloster Lorch

Tochter des Kaisers Isaak II. von Byzanz aus dem Hause ANGELOS (1155-1204), Kaiser 1185-1195, gestürzt und geblendet 1195, nochmals Kaiser 1203-1204, und seiner Gattin Irene, Prinzessin von Byzanz aus dem Hause der KOMNENEN (1166-1184), Tochter des nach seinem Sturz im Kerker ermordeten Kaisers Andronikos Komnenos.

IRENE

  I oo Verlobung Brindis 1193, Heirat (desponsatio impuberum) Sommer 1193 - Januar 1194
         ROGER V. MIT-KÖNIG VON SIZILIEN
         * um 1180/81, + Anfang 1194

Sohn des Königs von Sizilien, Tankred von Lecce (aus einer in ihrem Thronfolgerecht angefochtenen Linie des Hauses HAUTEVILLE) und der Gräfin Sibylla von Acerra, Tochter des Rainald I. von Aquino, Grafen von Acerra, Urgroßvater des heiligen Thomas.



Brandenburg Erich: Tafel 23 Seite 47
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

XIII. 361. PHILIPP, anfangs Geistlicher, zum Bischof von Würzburg gewählt 1191, wird weltlich
--------------------------  Herzog von Schwaben 1196, König 1198
* vor 1178 26. VII. (ca. 1176), + 1208 21. VI.

Gemahlin:
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1197 Irene, Tochter des Kaisers Isaak von Byzanz
                + 1208 27.VIII.



Schwennicke Detlev: Tafel 15
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

PHILIPP VON SCHWABEN
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* (II/III 1177), + ermordet durch Otto von Wittelsbach Bamberg 21. VI 1208

Begraben: Speyer Dom

1189/90 Propst von St. Marien zu Aachen
1190/93 Elekt von Würzburg
1195 HERZOG (DUX) VON TUSCIEN
1196 HERZOG VON SCHWABEN
Ichterhausen 6. und Mühlhausen/Thüringen 8. III 1198 gewählt
Mainz 8. IX 1198 gekrönt KÖNIG

  oo 25. V 1197
      EIRENE/MARIA VON BYZANZ
      * 1181, + Burg Hohenstaufen 27. VIII 1208

Begraben: Kloster Lorch

Tochter von Kaiser Isaak II. Angelos



Höflinger Klaus: Seite 309
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"König Philipp von Schwaben (1198-1208) und Kaiser Otto IV. (1198-1218)", in: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern

KÖNIG PHILIPP VON SCHWABEN
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* 1176 oder Sommer 1177 (in Oberitalien)
+ 21.6.1208 in Bamberg (ermordet durch Otto von Wittelsbach)

Grabstätte: Dom zu Bamberg, 1213 in den Dom zu Speyer überführt

Eltern: Kaiser FRIEDRICH I. und Beatrix

  oo Bari 2./3.4.1195
       IRENE/MARIA VON BYZANZ
       * 1181 in Konstantinopel
       + 27.8.1208 auf der Burg Hohenstaufen

Grabstätte: Benediktinerabtei Lorch

Eltern: Kaiser Isaak II. Angelos von Byzanz (+ 1204) und Irene (+ 1184), Tochter des Kaisers Andronikos Komnenos von Byzanz



Thiele, Andreas: Tafel 204
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

IRENE
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* um 1180, + 1208

Tochter des Kaisers Isaak II. Angelos von Byzanz aus seiner 1. Ehe mit N.N.

 1192/93
  oo Roger III. d'Hauteville, Thronerbe und Mit-König von Sizilien
               + 1193

 1197
  oo PHILIPP VON SCHWABEN, Deutscher König
              + 1208



Irene kam 1193 nach Palermo und wurde im Juni 1193 in Brindisi mit Roger III., Sohn Tankreds von Lecce, vermählt. Sie war eine stille, in sich gekehrte, fromme und gütige Frau, die ihrem Gatten PHILIPP in aufrichtiger Liebe zugetan war. Nach der Ermordung ihres Gatten zog sie sich auf die Burg Hohenstaufen zurück. Hier starb sie bald darauf nach einer Fehlgeburt aus Gram und Schmerz über den Tod ihres geliebten Mannes.

Lehmann Johannes: Seite 204,214
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"Die Staufer"

PHILIPP hatte sich nämlich in Irene verliebt, die Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak Angelos, die mit Tankreds verstorbenem Sohn Roger verlobt gewesen und bei dem Gemetzel in Palermo verschont worden war. Die wohl am Osterfest 1195 erfolgte Heirat stand in engem Zusammenhang mit HEINRICHS VI. Kreuzzugsplänen. Bei ihrer Vermählung nahm Irene von Byzanz den Namen Maria an.
Als PHILIPPS königliche Gemahlin, die byzantinische Prinzessin Irene, von der Ermordung ihres Gemahls erfuhr, floh sie zur Burg Hohenstaufen. Dort kam sie, die Walther von der Vogelweide ein "rose ane dorn, ein tube sunder gallen" (eine Rose ohne Dornen, eine Taube ohne Galle) genannt hatte, vorzeitig nieder "und starb mit dem Kind vor Schmerz und Gram".

Csendes Peter: Seite 145,156,159,165
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"Heinrich VI."

Tankred nahm Verbindung mit Isaak II. Angelos, dem Kaiser in Byzanz, auf mit dem Ziel, seinen älteren Sohn Roger mit Prinzessin Irene zu vermählen. Die Hochzeit kam zustande. Roger, den sein Vater 1191 zum Herzog von Apulien, 1192 zum König und Mitregenten erhoben hatte, heiratete Irene im Juni 1193 zu Brindisi.
Unter den Gefangenen war schließlich auch die byzantinische Prinzessin Irene, die ihren Gatten Roger III. nach so kurzer Zeit zu betrauern hatte. In ihrer Person sollten sich sehr bald der staufischen Politik neue Perspektiven eröffnen - sie wurde mit PHILIPP, dem jüngsten Bruder des Kaisers verlobt und schließlich zu Pfingsten 1197 unter dem Namen Maria seine Frau. Walther von der Vogelweide hat das Lob des Paares gesungen. Zwischen Irene und PHILIPP bestand ein herzliches Verhältnis.

Krzenck Thomas: Seite 50
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"Eine Stauferin am Prager Hof"

Die Mutter Kunigundes, Irene, Tochter des Kaisers Isaak II. von Byzanz aus dem Hause ANGELOS und Witwe Rogers III. von Sizilien wurde von HEINRICH VI. aus außenpolitischen Beweggründen 1195 mit PHILIPP VON SCHWABEN verlobt, die Heirat fand  zwei Jahre später statt. Alle staufischen Herrscher vor PHILIPP warben - jedoch erfolglos - um byzantinische Prinzessinnen, im Falle PHILIPPS begünstigte diesen Plan die Tatsache, dass Irene zu Palermo in deutsche Kriegsgefangenschaft geriet.
Da Irene Anspruch auf den byzantinischen Thron erheben konnte, bot sich für den Weltherrschaftspläne hegenden Kaiser HEINRICH VI. für kurze Zeit die Möglichkeit einer Vereinigung des byzantinischen Reiches mit dem der STAUFER. Irene nahm, vielleicht bei der Krönung ihres Gatten im Jahre 1198, den Namen Maria an. Über sie, die Walther von der Vogelweide 1199 als rose ane dorn, ein tube sunder gallen pries, ist nichts Bezeichnendes bekannt. Herzog Philipp waren nach der Heirat zunächst nur wenige Monate an der Seite seiner jungen Gattin auf der Burg Schweinhausen bei Biberach in Oberschwaben vergönnt, dann mußte er auf Geheiß seines Bruders über die Alpen ziehen, um seinen dreijährigen Neffen aus Foligno nach Deutschland zu holen. Aus der Ehe mit der byzantinischen Kaisertochter gingen sieben Kinder hervor. Die beiden Söhne Rainald und Friedrich verstarben noch im Kindesalter und wurden im Kloster Lorsch bestattet.
Nach der Ermordung ihres Gatten verließ Irene den Ort des grausamen Geschehens und zog sich in Begleitung des Grafen Ludwig von Württemberg auf die Burg Hohenstaufen zurück. Dort verstarb sie am 27. August des gleichen Jahren erst 28-jährig bei einer Frühgeburt (Beatrix posthuma). Noch kurz vor ihrem Tode hatte sie für die Seele ihres Gemahls eine Stiftung vorgenommen.
 
 
 
 

   1192/93
  1. oo Roger III. König von Sizilien
     x    um 1170-24.12.1193

  25.5.1197
  2. oo Philipp Herzog von Schwaben
Gunzenlech 22.7.1178-21.6.1208
 
 
 
 

Kinder:
2. Ehe

  Beatrix die Ältere
  1198-11.8.1212

22.1.1212
  oo OTTO IV. König des Deutschen Reiches
       1182-19.5.1218

  Kunigunde
  1199-13.9.1248

 1216
  oo Wenzel I. König von Böhmen
       1205-22.9.1253

  Maria
  vor 1206-   1235

 1215
  oo 1. Heinrich II. Herzog von Brabant
          1207-1.2.1248

  Beatrix die Jüngere
  1203-5.11.1235

30.11.1219
   oo Ferdinand III. König von Kastilien
       1199-30.5.1252

  Rainald
       -

  Friedrich
       -

  Beatrix postumus
       -
 
 
 
 

Literatur:
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Annalen von Marbach a. 1201,1208 - Bedürftig Friedemann: Taschenlexikon Staufer. Piper Verlag GmbH München 2000 Seite 111 - Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 88 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 23 Seite 47 - Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 145,159,165,210 - Csendes Peter: Philipp von Schwaben. Ein Staufer im Kampf um die Macht. Primus Verlag 2003 Seite 22,27,35,45,61,97,134, 154,186,193,201,210 - Decker-Hauf Hansmartin: Die Zeit der Staufer. Geschichte - Kunst - Kultur. Katalog der Ausstellung Stuttgart 1977 Band III Seite 356 - Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 109,115 - Heilig, Konrad Josef: Ostrom und das Deutsche Reich um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Erhebung Österreichs zum Herzogtum 1156 und das Bündnis zwischen Byzanz und dem Westreich, in Kaisertum und Herzogsgewalt im Zeitalter Friedrichs I. Studien zur politischen und Verfassungsgeschichte des hohen Mittelalters, Anton Hiersemann Stuttgart 1944 Seite 268 - Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln 1989 Seite 16 - Houben, Hubert: Roger II. von Sizilien. Herrscher zwischen Orient und Okzident, Primus Verlag Darmstadt 1997, Seite 177,178, Tafel 1 - Hucker Bernd Ulrich: Otto IV. Der wiederentdeckte Kaiser. insel taschenbuch 2557 2003 - Krzenck, Thomas: Eine Stauferin am Prager Hof. Kunigunde von Schwaben, Gemahlin König Wenzels I. von Böhmen (1202-1248), in Jahrbuch für Regionalgeschichte und Landeskunde 17/2 1990 Seite 50 - Lehmann, Johannes: Die Staufer. Glanz und Elend eines deutschen Kaisergeschlechts, Gondrom Verlag Bindlach 1991 Seite 204,214 - Mühlbacher, Josef: Lebensweg und Schicksale der staufischen Frauen, Bechtle Verlag Esslingen 1977 Seite 60-76 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 188,218 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite 887 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 305,309,311,313 - Schwarzmaier, Hansmartin: Die Heimat der Staufer. Bilder und Dokumente aus einhundert Jahren staufischer Geschichte in Südwestdeutschland, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1976 Seite 21,78 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 15 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 38,48A.57,59 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 204 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig 1. Buch Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite 3,29,30,150,362,449,470,473,474,524,564 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig 2. Buch Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite 107,110,118,120,127,292 -