Begraben: S. Benedetto al Po (Polirone, südlich von
Mantua), 1634 Peterskirche, von Papst Urban VIII. nach Rom überführt
Einzige Tochter des Markgrafen Bonifaz' I. von Canossa-Tuszien
und
der Beatrix
von Ober-Lothringen, Tochter von Herzog Friedrich II.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 393
********************
Mathilde von Tuszien, Markgräfin (comitissa
et ducatrix)
----------------------------
* 1046, + 24. Mai 1115
Bodeno (zw. Mantua und Modena)
Begraben: S. Benedetto al Po (Polirone, südlich von Mantua), 1634 Peterskirche, von Papst Urban VIII. nach Rom überführt
Einziges überlebendes Kind des Markgrafen Bonifaz von Tuszien und der Beatrix, Tochter Friedrichs II. von Ober-Lothringen
Nach der Wiederverheiratung der Mutter mit Herzog
Gottfried III. von Ober-Lothringen wurde Mathilde
mit dessen Sohn Gottfried
IV. dem Buckligen (+ 1076) 1069 in unglücklicher Ehe vermählt.
Nach der Geburt eines Kindes, das nach wenigen Tagen starb, ging Mathilde
1071
endgültig nach Italien zurück und führte gleichberechtigt
mit ihrer Mutter ein straffes Regiment. Energisch in ihren politisch-militärischen
Aktionen war sie gleichzeitig in tiefer Frömmigkeit der Kirchenreform
zugetan, die vor allem in Papst Gregor VII. ihren größten Protagonisten
fand, dem Mathilde zeitlebens eng verbunden
blieb. Im ausbrechenden Investiturstreit nahm Mathilde
zunächst zwischen König HEINRICH
IV. und Gregor VII. eine vermittelnde Position ein, was zur
Absolution HEINRICHS IV. auf ihrer
Stammburg Canossa (Januar 1077) durch den Papst führte. In
den erneuten Auseinandersetzungen zwischen Königtum und Papsttum trat
Mathilde entschieden
auf die Seite der römischen Kirche, der sie zur Sicherung ihres eigenen
Besitzstandes gegen 1079/80 ihr gesamtes Eigengut (auch in Lothringen)
vermachte, sich allerdings die volle Verfügungsgewalt darüber
vorbehielt (erneuert in schriftlicher Form 1102). Ab 1081 befand sich Mathilde
in der Reichsacht und wurde ihrer Lehen für verlustig erklärt.
Eine auf Wunsch Papst Urbans II. eingegangene, politisch motivierte Scheinehe
der 42-jährigen mit dem 17-jährigen Welf V. war 1095 faktisch
beendet. In zunehmenden Konflikten mit ihren Vasallen, Bürgern und
dem städtischen hohen Klerus, die ihren kirchlichen Reformkurs ablehnten,
suchte Mathilde Unterstützung
beim Grafen Guido Guerra I. und fand schließlich Rückhalt bei
Kaiser
HEINRICH V., der sich mit ihr dergestalt vertraglich arrangierte,
dass
Mathilde die Reichsverweserschaft
in Ligurien und Tuszien verliehen wurde, während dem letzten SALIER
die erbliche Nachfolge im canusischen Eigengut zufallen sollte (Mathildische
Güter). Der Mönch Donizo von Canossa setzte in seiner "Vita Mathildis"
der Markgräfin ein literarisches Denkmal. Die Blüte der romanischen
Steinmetzkunst, die sich mit den Namen eines Wiligelmus bzw. Nicolo, Bauten
wie den Domen von Modena und Cremona und der Klosterkirchen von Nonantola
und Polirone verbindet, dürfte dem großen Mäzenatentum
Mathildes
zu verdanken sein.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mathilde folgte 1055/69
als Markgräfin von Tuszien und Spoleto-Camerino und als Herrin von
Canossa. Sie war 1055/56 mit ihrer Mutter Geisel bei Kaiser
HEINRICH III. Sie war eine berühmte und umstrittene Frauengestalt
des Mittelalters. Sie unterstützte die Cluniazenser sehr, förderte
seit 1073 Papst Gregor VII. entschieden, trat nach und nach ihren gesamten
Allodialbesitz der Kirche ab und nahm ihn von dieser zu Lehen (in Lothringen
und Italien) und geriet auch deshalb schroff gegen HEINRICH
IV. und vermittelte 1077 das berühmte Treffen in Canossa.
Sie wurde 1080 von HEINRICH IV. unterworfen
und 1082 geächtet. Sie unterstützte 1090 die Lombarden und HEINRICHS
rebellierenden
Sohn König KONRAD und schloß
deshalb ihre 2. Ehe, die wegen des Altersunterschiedes großes Aufsehen
erregte. Sie anerkannte 1110 gezwungenermaßen
Kaiser
HEINRICH V. und setzte ihn 1111 als Erben ein. Dafür wurde
sie Reichsverweserin in Ligurien. Sie stiftete 1096 das Kloster Pierremont
bei Metz. Von Cosmas von Prag wurde sie als sexuell hemmungslos gegenüber
ihrem 2. Ehemann geschildert.
Golinelli Paolo: Seite 109-115,146-151,182
*************
"Mathilde"
Über Mathildes
Geburt und ihre frühe Kindheit geben die mittelalterlichen
Quellen keine Auskunft. Man ist sich in der Forschung einig, ihr Geburtsjahr
auf 1046 anzusetzen, da Mathilde
nach Donizos Angaben 69 Jahre alt wurde. Als Geburtsort macht
Lino Lionello Ghirardini Mantua wahrscheinlich.
Mathilde
wuchs in einem großen Haushalt auf. Sie hatte 2 Geschwister, Friedrich
und Beatrix, die wahrscheinlich älter als sie waren. Die größte
Zuwendung der Eltern genoß jedoch zweifellos der Sohn, der einmal
die Nachfolge antreten sollte. Mathilde
war bestimmt ein außergewöhnliches Kind, das sich von ihren
adligen Altersgenossinnen unterschied. Donizo betont ihre Sprachkenntnisse.
Es besteht kein Zweifel, dass sie im Unterschied zu den meisten adligen
Frauen ihrer Zeit lesen und schreiben konnte, perfekt Lateinisch verstand
und sprach und auch die Sprache der Langobarden beherrschte. Sie genoß
eine sehr sorgfältige Erziehung. Es ist jedoch auszuschließen,
dass Mathilde systematischen Unterricht
in den Fächern des Triviums (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und des
Quadriviums (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie) erhalten hat. Im
Mittelpunkt ihrer Erziehung stand offenbar die Hinführung zu Gottesliebe
und Frömmigkeit, zu Tugendhaftigkeit und zur Fähigkeit, den Prüfungen
des Lebens standzuhalten. Lesen und Schreiben erlernte sie nebenbei. Die
positiven Auswirkungen dieses Unterrichts prägten ihr ganzes Leben
und zeigten sich in ihrem Interesse für Bücher, Kunst, Liturgie
und Musik.
Ihre Kindheit, die bis zu ihrem 6. Lebensjahr ruhig und
ungetrübt verlief, wurde nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters durch
dramatische Schicksalsschläge verdüstert. Ihre Mutter mußte
nun allein mit einer Situation voller Gefahren und Bedrohungen fertig werden.
In welcher Verfassung die 7-jährige Mathilde
diese Ereignisse erlebte und wie sie darauf reagierte, ist aus den Quellen
nicht ersichtlich. Zweifellos mußte alles, was in jenen turbulenten
Jahren geschah, sie sehr verunsichert haben: der abrupte Übergang
von einer ruhigen frühen Kindheit bis zum Tod ihres Vaters zu den
schwierigen Mädchenjahren, die von einem ständigen Ortswechsel
ihrer Familie, von den Ängsten, die ihre unsichere Lage hervorrief,
und nicht zuletzt von der Trauer über den Tod ihrer Geschwister geprägt
waren.
Noch schwieriger und wechselvoller war für sie das
Jahr 1054: Ihre Mutter hatte erkannt, dass es über ihre Kräfte
ging, weiterhin allein ihre Herrschaftsgebiete zu verwalten. Als ihr Sohn
noch lebte, war es ihre Pflicht gewesen, ihre Herrschaftsgebiete vor Zersplitterung
zu bewahren, um ihm die Nachfolge zu sichern. Aber da nun Friedrich gestorben
war, mußte man eine Lösung finden, die ihr und ihrer Tochter
Sicherheit bieten konnte.
Mathildes Vermählung
mit ihrem Stiefbruder Gottfried
stand
schon seit langem fest. Wahrscheinlich war sie bereits bei der Eheschließung
ihrer Eltern beschlossen worden, als Mathilde
noch
keine 10 Jahre alt war. Die beiden jungen Leute trafen einander vermutlich
bei mehr als einer Gelegenheit - etwa als die beiden Frauen des Hauses
CANOSSA von HEINRICH III. in Haft
genommen und als Gefangene nach Deutschland gebracht wurden, oder als der
junge Gottfried
1067
seinen Vater nach Italien begleitete, wie Benzio berichtet -, und es ist
anzunehmen, dass sie als Kinder miteinander gespielt haben. Man darf sich
nicht vorstellen, dass Mathilde und
Gottfried
der Bucklige eine Verlobungszeit hatten. Durch das von den Eltern
abgelegte Eheversprechen waren die beiden faktisch bereits vermählt.
Zum Inkrafttreten der Ehe fehlten nur noch die körperliche Reife (die
bei den Mädchen nicht einmal Bedingung war) und eine günstige
Gelegenheit. Diese Gelegenheit kam bald, aber nicht eben unter glücklichen
Umständen.
Gottfried
der Bärtige kehrt krank in seine lothringischen Länder
zurück, zuerst nach Bouillon, dann nach Verdun. Als sich sein Zustand
verschlimmert, ruft er seine ganze Familie, den italienischen und den lothringischen
Teil, zu sich. Sobald sein Sohn Gottfried
und
seine Stieftochter Mathilde bei ihm
eingetroffen sind, läßt er ihre Hochzeit ausrichten, um seine
Nachfolge in den beiden Herrschaftsgebieten, Lothringen und Toskana-Poebene,
vor seinem Hinscheiden zu regeln, vielleicht in der - wohl nicht unbegründeten
- Befürchtung, dass nach seinem Tod das Eheversprechen nicht eingehalten
werde. Einer Anordnung Papst Alexanders II. nachkommend - vielleicht weil
er und Beatrix
ihr
Enthaltsamkeitsgelübde nicht eingehalten hatten -, trifft er auch
die Verfügung, zwei Klöster zu gründen, in Lothringen die
Abtei Orval, in Italien die Abtei Frassinoro.
Der Markgraf stirbt am Heiligen Abend des Jahres 1069.
Sein Sohn Gottfried
der Bucklige erbt seine Reichtümer und seine Macht. Zur Festigung
seiner Position und besseren Kontrolle seiner Besitzungen und Herrschaften
hält er sich weiter in Lothringen auf. Während Beatrix
nach
Italien zurückkehrt, um sich um die Angelegenheiten ihres Hauses zu
kümmern, bleibt Mathilde bei ihrem
Ehemann.
Man weiß nicht, ob die körperlichen Mängel
ihres Mannes, den Lampert von Hersfeld als tapferen, aber kleinwüchsigen
und buckligen Jüngling beschreibt, die junge Mathilde
abgestoßen
haben. Aber auch hier muß man darauf achten, das Verhältnis
zwischen den beiden nicht bloß auf eine Mann-Frau-Beziehung zu reduzieren.
Im Laufe des Jahres 1070 wurde Mathilde
aller
Wahrscheinlichkeit nach schwanger. Dieses Ereignis fand auch am Kaiserhof
Resonanz, denn wir lesen in einem Diplom HEINRICHS
IV. vom 9. Mai 1071: "wenn nicht der Herzog , so sein Erbe".
An diesem Datum nahm man also auf einen Erben Bezug - wenn es sich dabei
nicht nur um eine Kanzleiformel handelt. Am 29. August desselben Jahres
gründete Mathildes
Mutter Beatrix
im odenesischen Apennin das Kloster Frassinoro und stattete es mit einem
ansehnlichen Patrimonium aus, "für das Heil meiner Seele, der Seele
des verstorbenen Markgrafen und Herzogs Bonifaz, meines früheren
Ehegemahls, und für die Unversehrtheit und die Seele meiner geliebten
Tochter Mathilde,
und für das Seelenheil des verstorbenen Herzogs
Gottfried, meines Gemahls, und für das Seelenheil der verstorbenen
Beatrix 'Neptis meae'. Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass es sich
bei dieser Beatrix um die gleichnamige Enkelin von Mathildes
Mutter, also um die Tochter Mathildes
handelt. Aus vielerlei Gründen bin ich zu der Ansicht gekommen, dass
die Ende August 1071 als Verstorbene genannte Beatrix das Kind Mathildes
ist, auf deren Schwangerschaft Anfang Mai hingewiesen wird. Hier meine
Rekonstruktion der Ereignisse: Wir finden Mathilde
Ende 1069 mit ihrer Mutter am Sterbebett des Stiefvaters; vor dessen Tod
heiratet sie seinen Sohn. Anfang des folgenden Jahres kehrt Beatrix
nach Italien zurück und führt am 25. Mai 1070 den Vorsitz bei
einem Gerichtstag in Florenz; Mathilde
ist mit ihrem Ehemann in Lothringen verblieben und wird im Herbst schwanger;
etwa im Frühsommer 1071 bringt Mathilde
ein Mädchen zur Welt, das sie Beatrix nennt, mit einem in ihrer
Familie häufigen Namen, den auch ihre Mutter trägt, nach der
sie sich wahrscheinlich sehnt. Die Niederkunft war wohl nicht leicht -
im Mittelalter war eine Geburt oft schwierig und gefährlich -, und
die kleine Beatrix starb wahrscheinlich bald darauf. Dass Mathilde
die Ehe vollzogen hat, wird durch Bischof Rangerius von Lucca bezeugt.
Wieviel Mathilde
damals gelitten hat, läßt sich aus der Sorge ihrer
Mutter Beatrix
um
die Erhaltung des Lebens (die "Unversertheit") ihrer Tochter erkennen,
die in der Gründungsurkunde von Frassinoro zum Ausdruck kommt. Es
ist ein ungewöhnliches Wort, dieses incolumitas, in einer mittelalterlichen
Urkunde. Aber hier kehrt es mehrmals wieder und weist auf die Angst hin,
die Beatrix
um ihre Tochter hat, die weit weg von ihr ist und in einer feindseligen
Umgebung leben muß, wie
Beatrix wohl während ihres Aufenthalts in Lothringen selbst
erfahren hat. Mathilde befand sich
in Gefahr zum einen wegen ihrer durch die schwere und unglückliche
Entbindung angegriffene Gesundheit und zum anderen, weil sie ihrem Gemahl
nicht den Erben geschenkt hatte, der die Fortdauer der Familie garantieren
sollte - die Hauptaufgabe einer Ehefrau im Mittelalter, vor allem in den
Familien der Oberschicht. Für Mathilde
war es eine schreckliche Zeit. Sobald es ihr die Umstände erlaubten,
floh sie vor ihrem Mann zu ihrer Mutter, bei der wir sie am 19. Januar
1072 in Mantua antraf.
Nachdem Mathilde
in die Toskana zu ihrer Mutter zurückgekehrt war, versuchte Gottfried
alles
mögliche, um sich mit ihr auszusöhnen, hatte aber keinen Erfolg
mit seinen Bemühungen. Im Herbst 1072 kam Gottfried
nach
Italien und schenkte Mathilde ein Reliquienkästchen
aus dem Besitz Bonifaz' von Canossa, das sie nach Lothringen gebracht
hatte, als sie mit ihrer Mutter an das Krankenbett des Stiefvaters geeilt
war und man anschließend Hochzeit gefeiert hatte. Gottfried
hatte es vor seinem Tod zusammen mit anderen Gütern an die Abtei Saint-Hubert
geschenkt. Sein Sohn, der im Streit mit Abt Theoderich lag, hatte
das Kästchen wieder in seinen Besitz gebracht. Als Mathilde
nun verlangte, er solle es ihr zurückgeben, brachte Gottfried
ihr das Reliquienkästchen nach Italien in der Hoffnung, sie damit
wieder für sich einzunehmen. Welche Wirkung diese Geste gehabt haben
mag, ist nicht bekannt. In den überlieferten Urkunden agieren die
beiden allerdings nie gemeinsam; außerdem schreibt der Chronist von
Saint-Hubert, Mathilde habe ihren Gemahl
während seines Aufenthaltes in Italien, der fast ein Jahr dauerte,
die "maritalem gratiam" verweigert. Es gibt jedoch historische Gründe,
weshalb Mathilde in diesen Urkunden
nicht erwähnt wird: Die legitimen Erben der canossanischen
Herrschaft in der Emilia und Toskana waren Beatrix
als Witwe des Bonifaz von Canossa und Gottfried
der Bucklige als Sohn Gottfrieds
des Bärtigen. Mathilde
besaß zu jener Zeit keinen Rechtstitel, aufgrund derer sie in privaten
und öffentlichen Urkunden in Erscheinung treten konnte.
Zu der Zeit, als sich Gottfried
der Bucklige in Italien aufhielt, fand ein für Mathildes
persönliche Geschichte und für die gesamte Christenheit äußerst
wichtiges Ereignis statt: die Papstwahl Gregors VII. Am 28. April setzte
der neue Papst Markgraf
Gottfried von seiner Wahl in Kenntnis. Wahrscheinlich hat Gottfried
ihn
daraufhin beglückwünscht und ihn gleichzeitig gebeten, ihm bei
seinen ehelichen Schwierigkeiten zu helfen, denn Gregor VII. versicherte
ihm in einem Schreiben vom 6. Mai, er werde sich der Probleme, die er mit
Mathilde
habe, annehmen. Gottfried
blieb mit Sicherheit bis zum August jenes Jahres in Italien. Dann kehrte
er nach Lothringen zurück, ohne jedoch seine Versuche, sich mit seiner
Frau auszusöhnen, aufzugeben.
Zwei Anfang 1074 datierte Briefe des Papstes an Mathilde
sind erhalten, die wahrscheinlich von dem Wunsch diktiert sind, die Probleme
des Herzogs von Lothringen und der Gräfin von Canossa zu lösen.
Gregor forderte sie indirekt auf, Gottfried
gegenüber
größere Nachsicht und Milde walten zu lassen, auch wenn er gefehlt
habe, gerade weil Mathilde, wie Maria,
erhabener und edler sei als die anderen Menschen. Eine Versöhnung
zwischen Gottfried
und Mathilde hatte für den Papst
große Bedeutung, versuchte er doch den Lothringer zum Verbündeten
zu gewinnen, um die Normannen besser unter Kontrolle halten zu können.
Deshalb übte er auf die junge Markgräfin Druck. Aber Mathilde
blieb unbeugsam. Die kaum 30-jährige zeigte sich ihrem Mann gegenüber,
der trotz seiner Mißbildung auch die Achtung nicht eben kaisertreuer
Annalisten wie Lampert genoß, abweisend und kalt.
Für die den CANOSSA nahestehenden mittelalterlichen
Chronisten war Mathildes Haltung der
Beweis für ihre Berufung zum Klosterleben, zu einem Leben in Keuschheit.
Durch sie ist der Mythos von einer Frau entstanden, die den Schwächen
des Fleisches nicht erlag; gleichzeitig hat man dafür die körperlichen
Mängel des armen Gottfried
verantwortlich
gemacht. Man muß aber Gottfried
zumindest zugute halten, dass er ehrlich bemüht war, die Einigkeit
in seiner Familie zu bewahren und ihre Macht nicht zu zersplittern. Mathildes
Unbeugsamkeit kann andererseits nicht allein dadurch erklärt werden,
dass sie gegen ihren Willen mit einem kleinwüchsigen, buckligen und
- nach Meinung einiger Historiker - mit einem Kropf behafteten Mann verheiratet
worden war. In Wahrheit brauchten die beiden Herrinnen von Canossa nun
nicht mehr den Schutz eines mächtigen Kriegsmannes. Sie genossen jetzt
einen viel mächtigeren, aber mit Takt und Rücksichtnahme ausgeübten
Schutz durch die Kirche und deren Oberhaupt. Daher war es für sie
günstiger, dass die Ehegatten getrennt blieben und dass sich Gottfried
der Bucklige nicht in die Verwaltung ihrer Herrschaftsgebiete einmischte.
Das sind die einleuchtenden "politischen" Gründe, die dem Historiker
ins Auge springen, da die menschlichen Beweggründe in den historischen
Quellen nicht aufscheinen.
Unter diesen Voraussetzungen ist es verständlich,
dass sich das Verhältnis zwischen den Eheleuten ständig verschlechterte.
Mathilde
versöhnte sich nicht mehr mit ihrem Mann, und dieser näherte
sich immer stärker HEINRICH IV. In
einem Brief vom 11. September 1075 schrieb Gregor VII. den Markgräfinnen
Beatrix und Mathilde, dass
die Schwüre Gottfrieds
des Buckligen nicht mehr glaubwürdig seien. Der Bruch war
endgültig. Dass sich Gottfried
nunmehr politisch vom Papst gelöst hatte, ist aus der Tatsache zu
ersehen, dass er am 24. Januar 1076 in Worms unter denjenigen war, die
Gregor VII. für abgesetzt erklärten und ihm sogar eine Liebesbeziehung
mit Markgräfin Mathilde unterstellten:
Mit dieser "Frau eines anderen" hab der Papst "nähern Umgang und wohne
mit ihr in größerer Vertrautheit zusammen, als es sich geziemt
hätte."
Einen Monat später fand der
Bucklige ein schreckliches Ende. In wessen Auftrag handelte der
grausame Meuchelmörder? Welche Symbolhaftigkeit verbarg sich hinter
diesem furchtbaren Tod? Mathilde von Canossa-Tuszien
und Gregor VII. waren sicherlich nicht die einzigen Feinde und nicht die
einzigen, die aus seinem Tod Vorteil ziehen konnten: Wie bereits erwähnt,
beschuldigte Lampert von Hersfeld Robert von Flandern; manche sahen in
Balduin von Hennegau den Drahtzieher des Verbrechens; nur Landulfus Senior
klagte Mathilde an. Die Mönche
der von Gottfrieds
Vater gegründeten Abtei Saint-Hubert sahen diesen Tod als eine gerechte
Strafe Gottes an, da ihnen der
Bucklige verschiedene von Gottfried
dem Bärtigen dem Kloster testamentarisch hinterlassene Güter
verweigert hatte. Einen besonderen Grund, sich über diesen Tod zu
freuen, hatte Gottfried
von Bouillon, denn er war der designierte Nachfolger des Herzogs.
Betrachten wir aber den Hergang dieses dieses Verbrechens, über den
in der Forschung Übereinstimmung herrscht, so bieten sich auch Schlußfolgerungen
an, die uns eher von den Regionen der hohen Politik wegführen. Eine
niederträchtige, von einem Meuchelmörder vollführte Tat
(oder von einem rachsüchtigen Mann - der Begriff Meuchelmörder
setzt einen Auftraggeber voraus, hat es einen solchen wirklich gegeben?),
der eine Zeitlang unterhalb des Bretterbodens einer Latrine oder Kloake
auf das ahnungslose Opfer wartete, ihm einen Schwerthieb in die bewußte
Stelle versetzte und durch Kot und Schlamm watend entfloh, während
die Diener dem unglücklichen Opfer, in dessen After immer noch das
Schwert steckte, zu Hilfe eilten. Ein grausames Ende also, aber auch ein
anrüchiges Verbrechen, das nicht in die adlige Welt paßte.
Mathilde
kümmerte das Seelenheil ihres verstorbenen Ehemannes offenbar
überhaupt nicht: Weder eine Schenkung an irgendeine Kirche noch die
Errichtung einer Kapelle, in der ein Priester Messen für ihn hätte
lesen können, sind bekannt. Sie bezeichnete sich in den Urkunden immer
als Tochter Bonifaz', nie als Ehefrau Gottfrieds des Buckligen. In den
Urkunden der Markgräfin wird dieser lediglich zweimal genannt, um
die Tatsache zu rechtfertigen, dass sie weiterhin nach dem salischen Recht,
das heißt nach fränkischem Recht, lebte "von Geburt langobardisch,
jetzt salisch aufgrund ihrer Eheschließung mit Gottfried." Dies ist
nicht nur eine einfache Formalität, sondern die Betonung eines gesellschaftlichen
Aufstiegs, der der Ehe mit einem Mann zu verdanken war, dessen die ihm
kirchlich angetraute Frau nur deswegen gedachte.
Durch den Tod Gottfrieds
des Buckligen kamen die Gräfinnen von Canossa, Beatrix
und
Mathilde,
endlich wieder in den vollen Besitz ihrer Gebiete und Herrschaftsrechte
im Königreich Italien, für die sie nun auf das Bündnis und
den mächtigen Schutz Hildebrands zählen konnten, des neuen Papstes,
der sich Gregor VII. nannte.
Auch für Mathilde stand
jenes Jahr 1076 unter keinem guten Stern. Am 26. Februar fiel ihr Gemahl
Gottfried
einem Mordanschlag zum Opfer. Sie mußte nun das Erbe ihres Mannes
antreten, das aus dem Herzogtum Nieder-Lothringen mit Holland und dem Hennegau,
der Mark Antwerpen, der Grafschaft Verdun und einer Reihe von Allodialgütern
in diesen Landstrichen bestand, darunter Stenay und Mosay. Am 18. April
starb in Pisa auch ihre Mutter, Beatrix
von Lothringen, und wurde in der Kathedrale Santa Reparata zu Grabe
getragen. Mathilde mußte nun
ganz allein die Last der Herrschaft über ein riesiges, multinationales
Territorium tragen und ihre äußerst schwierige politische Rolle
bewältigen: In der heißesten Phase des Konflikts stand sie zwischen
einem Kaiser, an den sie durch Verwandtschaftsbande und Lehnseide gebunden
war, und einem Papst, mit dem sie nicht nur als seine Tochter in Christo
und Anhängerin seiner Reformideen, sondern durch tiefe Zuneigung und
die Notwendigkeit, sich gegenseitig zu stützen, verbunden war. Im
jenem Sommer traf Mathilde, die wahrscheinlich
zwischen Italien und Lothringen hin und her reiste, um die Probleme des
Erbes ihres verstorbenen Mannes zu lösen, mit Hermann von Metz, Abt
Hugo von Cluny, Bischof Theoderich von Verdun und der Kaiserin-Mutter
Agnes zusammen.
In ihrer Burg Canossa kam aus vor allem durch
die Vermittlung von Abt Hugo von Cluny, Taufpate
HEINRICHS IV., zur Aussöhnung zwischen dem deutschen König
und Papst Gregor VII., der HEINRICH IV.
vom Bann lösen mußte.
Anselm von Lucca starb am 18. März 1086 in Mantua,
knapp ein Jahr nach dem Tod Gregors VII. in Salerno. Mit ihnen verlor Mathilde
die Bezugspersonen, die ihr Sicherheit gegeben und seit der
Zeit, als sie allein die Herrschaft über die Mark der Canossa angetreten
hatte, ihre Stütze gewesen waren. Welche Bedeutung beide für
Mathilde
hatten und wie groß ihre Einsamkeit und Hilflosigkeit nach deren
Tod gewesen war, läßt sich an ihrem Entschluß ermessen,
noch einmal zu heiraten, um jemanden zu haben, der ihr Schutz bieten konnte.
Solange Anselm noch lebte, hatte sie dies trotz der großen Schwierigkeiten
nie als notwendig erachtet. Nach Anselms Tod empfand sie eine 2. Ehe jedoch
als dringend erforderlich und unaufschiebbar.
An der Elster fügte HEINRICH
IV. dem
Gegenkönig RUDOLF von
Rheinfelden eine weitere, diesmal definitive Niederlage zu.
RUDOLF
wurde
im Kampf schwer verwundet und starb am nächsten Tag. Am selben 15.
Oktober 1080 schlugen nach Bertholds Bericht die Truppen der Machthaber
fast ganz N-Italiens - zumeist Graf-Bischöfe - Mathildes
Heer
bei Volta Mantovana in die Flucht. Es war die erste schwere militärische
Niederlage der Markgräfin in dem Krieg, den sie zur Verteidigung Gregors
VII. und der Reform führte; eine Niederlage, die schwere Zeiten für
ihre Partei befürchten ließ. Nach diesen Erfolgen suchte HEINRICH
IV. über seine Cousine 2. Grades Mathilde
zur
Aussöhnung mit Papst Gregor VI. zu kommen. Auf dem im Jahre 1081 unternommenen
Italienzug HEINRICHS IV. verweigerte
Mathilde,
obwohl Lehensträgerin des Reiches, dem König die militärische
Gefolgschaft, der seine Kaiserkrönung nicht erreichte, da er nicht
in der Lage war, Rom einzunehmen.
Was HEINRICH IV.
bewog die Belagerung Roms abzubrechen und sich statt dessen mit der Markgräfin
zu beschäftigen, war wohl - neben der extremen Sommerhitze - die Nachricht,
dass mehrere Städte der Toskana sich gegen Mathilde
erhoben hatten. Den Anfang machte Lucca, wo die Kanoniker im Oktober 1080
Anselm vertrieben. Dann folgte Pisa, die Lieblingsstadt von Mathildes
Mutter Beatrix.
Im Juli 1081 erklärte HEINRICH IV.
in Lucca Mathilde des Majestätsverbrechen
schuldig und damit all ihrer öffentlichen Funktionen und Güter
verlustig. Eine derart schwere Strafsanktion hatten die Kaiser bisher nur
in den seltensten Fällen verhängt.
Mathilde
hatte inzwischen die Toskana verlassen und sich in Begleitung ihrer
Getreuen in ihre Apenninburgen geflüchtet. Ein Teil ihrer Grafen schloß
sich dem Kaiser an. Nach dem Bann von Lucca verschanzte sich Mathilde
in ihren Burgen im Apennin, während die Truppen HEINRICHS
IV. ungehindert in ihren Ländern umherzogen, sie plünderten
und verwüsteten. Sie war völlig isoliert, nur Anselm von Lucca
war bei ihr, spendete ihr Trost und gab ihr Ratschläge. Neben den
Versuchen, den Schaden, den HEINRICHS Truppen
in ihrem Gebiet anrichteten, möglichst zu begrenzen, richtete sich
Mathildes
Politik weiterhin auf die Unterstützung des Reformpapsttums. Zwei
ihrer Aktionen erwiesen sich dabei als besonders bedeutsam: Sie schenkte
alle ihre Güter an die Kirche und übersandte Gregor VII. eine
beträchtliche Menge an Gold und Edelsteinen. Mathilde
führte den Kampf gegen die Truppen ihrer Gegner fort, die in ihre
Länder eingedrungen waren - 1084 besiegte sie die Feinde bei Sobara
und verjagte sie aus Nonantola - und unterstützte weiterhin die Anhänger
der Kirchenreform. In militärischer Hinsicht nützte Mathilde
weiterhin die Abwesenheit HEINRICHS IV.,
um die Rückeroberung der ihren Feinden in die Hände gefallenen
Gebiete zu betreiben. Dies gelang ihr nur in ihren oberitalienischen Herrschaftsgebieten,
während sie die lothringischen Gebiete, das Erbe Gottfrieds
des Buckligen, endgültig verlor. Am 1. Juni 1085 schenkte
HEINRICH
IV. in Metz die Mathildischen Güter Stenay und Mosay, die
er nach der Ächtung Mathildes
in
Lucca eingezogen hatte, Bischof Theoderich von Verdun.
Mathilde sah sich
hingegen mit einem neuen Italienzug HEINRICHS
IV. konfrontiert. Vielleicht auf den Rat Urbans II. hin versuchte
sie der drohenden Gefahr durch eine in politischer wie privater Hinsicht
äußerst heikle Entscheidung zu begegnen: Sie faßte den
Entschluß, eine neue Ehe einzugehen. Jetzt hatte der Papst die enge
Verbindung zwischen dem Heiligen Stuhl und den CANOSSA aufgelöst,
so dass Mathilde
einen
neuen Bundesgenossen finden mußte. Ihre Wahl fiel auf ein Mitglied
der WELFEN, die zu den größten
Gegnern
HEINRICHS IV. im Reich zählten.
Es läßt sich nicht eindeutig feststellen, von wem die Initiative
ausgegangen war, ob vom Vater des Bräutigams oder von
Mathilde selbst oder auch von Urban
II., wie Bernold von Konstanz in seinem Chronicon schreibt:
"In Italien vermählte sich die edle Herzogin Mathilde, Tochter des Markgrafen Bonifaz und Witwe Herzog Gottfrieds, mit Herzog Welf, dem Sohn Herzog Welfs, und dies geschah nicht aus Zügellosigkeit, sondern aus Gehorsam gegenüber dem römischen Papst, um mit größerer Schlagkraft der heiligen Römischen Kirche gegen die Exkommunizierten zu Hilfe kommen zu können. Diese fielen in der Tat sofort über ihren Gemahl her, konnten ihn aber nicht die Stirn bieten und erwirkten durch die Fürsprache seiner Gemahlin einen Waffenstillstand bis Ostern. HEINRICH, der sich König nennen ließ, war über diesen Ehebund sehr verärgert. Er, der zum Sachsenfeldzug aufgebrochen war, mußte schimpflich den Rückzug antreten. Petrus Igneus, der Bischof von Albano, der zu den eifrigsten Verfechtern der Sache des heiligen Petrus gehört, ist zum Herrn heimgegangen."
Urban II. ist also auszuschließen. Wahrscheinlich
waren aber weder der junge Welf V. noch Mathilde
selbst die Urheber eines so kühnen und ehrgeizigen Projekts.
Diese Idee mußte von Welf IV., dem Vater des Bräutigams kommen,
der beherrschenden Persönlichkeit der WELFEN-Dynastie.
Es war zweifellos eine Ehe, die aus dem Rahmen fiel: 1089 war der junge
Welf erst kürzlich großjährig geworden und sollte
nun, mit vermutlich 16 Jahren, den Ehemann einer reifen Frau von 42 oder
43 Jahren spielen, einer Frau, die für ihre Willensstärke und
Entschlossenheit bekannt war und die bereits ein Leben voller Ereignisse
hinter sich hatte.
Was dachten aber die Zeitgenossen über Mathilde?
Gregor VII. oder der Verfasser der Vita des Anselm von Lucca nannten sie
"Tochter des heiligen Petrus" und "Magd des Herrn", ihre Gegner sagten
ihr jedoch moralisch unerlaubte Beziehungen zu Gregor VII. und Anselm nach,
klagten darüber, dass die Kirche von einer Frau regiert werde, und
beschuldigten Mathilde, ihren 1. Mann
auf fürchterliche Weise ermordet zu haben; ja sie gingen sogar soweit,
sie wie Benzo von Alba "Fotzenloch" (os vaginae) zu nennen. Diese Polemik,
die vor nichts zurückscheut, war im Invetiturstreit unter Gegnern
üblich.
Der Text des Cosmas von Prag dokumentiert aber, dass
man über
Mathilde und ihre 2.
Ehe auch auf dieser Ebene sprach. Außerdem führt er Motive
an, die nicht weit entfernt von der Realität sind, wie den Wunsch
Mathildes,
das Geschlecht der CANOSSA
nicht versiegen zu lassen, und die Impotenz
ihres jungen Ehemannes, der in der Tat kinderlos starb, wie die Genealogia
Welforum bezeugt: "Welf [IV.] ging mit Erzbischof Tiemon nach Jerusalem
und starb auf der Reise. Durch sein Betreiben vermählte Herzog
Welf [V.], nachdem er großjährig geworden war, mit
Mathilde, Gräfin der Langobardia,
und starb kinderlos." Diese Quelle gibt weder einen Hinweis auf die Trennung
der beiden noch Gründe dafür an, während Cosmas sich ausführlich
und überdies ungenau darüber ausläßt. Es wäre
allzu vereinfachend, wollte man die Trennung, die erst 1095, nach einigen
Ehejahren, erfolgte, auf sexuelle Probleme oder auf die Kinderlosigkeit
zurückführen. Auch die Schilderung der Hochzeit von Mathilde
und Welf trägt eindeutig topische Züge. Zwar handelte
es sich bei Mathildes 2. Ehe nicht
gerade um eine heimliche Trauung, aber die Zahl der Anwesenden muß
sich, in Anbetracht der Umstände und Zeitläufe, doch in Grenzen
gehalten haben, und man trieb wohl keinen großen Aufwand. Die Reaktion
HEINRICHS
IV. ließ jedenfalls nicht lange auf sich warten.
HEINRICH IV. brach
kurz nach dieser Hochzeit zu seinem 3. Italienzug auf. Von Verona, wo ein
urkundlicher beleg vom 10. April 1090 vorliegt, zog HEINRICH
IV. nach Mantua und begann im Mai mit der Belagerung der Stadt.
Mathilde und Welf verteidigten
Mantua gemeinsam, aber ihre Aufgabe war nicht einfach. Der Belagerungsring
HEINRICHS IV. schloß sich immer
enger. Der Kaiser eroberte die Mathildischen
Festungen Rivalta und Governolo und isolierte dadurch die
Stadt, so dass Mantua vor den Ostertagen 1091 in seine Hände fiel.
Mathilde und
Welf blieb nichts anderes übrig, als sich in ihren Apenninburgen
zu verschanzen und mittels ihrer Informanten den Gang der Ereignisse zu
verfolgen. Im August verwandte sich Mathildes
mächtiger Schwiegervater, Welf IV., bei einem Treffen in Verona beim
Kaiser für sie und schlug Friedensverhandlungen vor. Der Herzog erreichte
jedoch nichts und mußte nach Deutschland zurückkehren, ohne
seinem Sohn und seiner Schwiegertochter konkrete Hilfe gebracht zu haben.
Während
HEINRICH IV. Anstalten
traf, den 2. Winter in Italien zu verbringen, versuchte
Mathilde, die Gelegenheit zu nutzen, als er sich ohne Begleitmannschaft
auf das andere Etschufer begeben hatte, um ihn mit List in ihre Gewalt
zu bringen. Aber einer ihrer Kapitäne, Ugo del Manso aus der Familie
ESTE, verriet sie an den Kaiser, so dass dieser seine Truppen zusammenziehen
konnte, die der Markgräfin bei Trecontai im Gebiet von Padua eine
schwere Niederlage beibrachten. In der Folgezeit eroberte der Kaiser weitere
Gebiete der Markgräfin. Als er versuchte, ihre Stammburg Canossa
zu erobern, erlitt er 9 Kilometer vor Mathildes
Burg in der Schlacht bei Madonna della Battaglia eine Niederlage. Die Markgräfin
Mathilde hatte selbst an der Schlacht teilgenommen. Während
HEINRICH
sich zum Überwintern nach Verona zurückzog, konnten Mathilde
und ihre Anhänger ein wenig aufatmen und im Jahr darauf Governolo
und Rivalta wieder in ihre Gewalt bringen, nicht jedoch Mantua, dessen
Autonomie nun gefestigt war. Statt dessen näherten sich der Markgräfin
andere lombardische Städte - Mailand, Cremona, Lodi und Piacenza -,
die sich dadurch der kaiserlichen Kontrolle entzogen. Die Geschicke des
Kaisers nahmen also eine negative Wendung, und Mathilde
hatte wesentlich dazu beigetragen. Das erste Zeichen seines Untergangs
war die Rebellion seines ältesten Sohnes KONRAD,
denn er zu seinem Erben designiert und in Italien zurückgelassen hatte.
Er ließ sich von Mathilde verführen
und verbündete sich mit den Feinden seines Vaters. KONRAD
ließ sich von einer Frau (Mathilde)
das geben, was er bereits besaß und was sein Vater ihm übertragen
hatte, und erhob sich im Widerspruch zu den Gesetzen der Natur gegen diesen.
Auf dieses private Unglück folgte als nächstes die Befreiung
der Königin Praxedis durch Mathilde.
Sie fand bei der Markgräfin und ihrem Gemahl Welf V. Zuflucht.
Das Bündnis zwischen Mathilde
und Urban II. hatte zur Folge, dass HEINRICH IV.
noch stärker in die Isolation geriet, denn sein Sohn KONRAD,
der kurz davor zum König gewählt worden war, vermählte sich
Pisa mit Maximilla, der Tochter des
Großgrafen von Sizilien, Roger I.
Die Synode, an der vermutlich auch Mathilde
teilnahm, fand im Januar 1097 statt. Unterstützt durch Urban II.,
war die Markgräfin bereits wieder in den vollen Besitz ihrer tuszischen
Herrschaften gelangt. Sie konnte jedoch nicht persönlich am Kreuzzug
teilnehmen, da sie sonst ein gefährliches Machtvakuum hinterlassen
hätte.
Mathilde
konnte sich offenbar nicht aus ihren Territorien entfernen,
ohne dabei ein hohes Risiko einzugehen. Wir erkennen dies deutlich, wenn
wir uns die urkundlich belegten Handlungen der Markgräfin vor Augen
führen, die in erster Linie aus Schenkungen und Konzessionen an Reformklöster
in der Toskana und am Po bestehen.
HEINRICH IV.
verließ ohne weitere Aktionen nach 7 Jahren Krieg gegen
Mathilde
1097
Italien und kehrte über den Brenner nach Deutschland zurück.
Alles in allem konnte er gewisse Erfolge verzeichnen, es war ihm gelungen,
das Bündnis der Markgräfin mit seinem bayerischen Gegner zu sprengen
und die Ehe Mathildes und Welfs
auseinanderzubringen. Auch in Mathildes
Bündnis mit HEINRICHS IV. rebellischem
Sohn KONRAD kam es zu einer kurzen
Krise. Die Gründe für diesen Konflikt werden nicht genannt, und
Donizo ist der einzige, der davon berichtet. Von einem anderen Geschehnis
jener Jahre spricht Donizo jedoch nicht: von der Adoption des Grafen Guido
Guerra, eines Mitglieds des Florentiner Adelsgeschlechts der Grafen Guidi,
durch Mathilde. Die Spannung mit KONRAD
und die Adoption des Guido Guerra stehen in einem gewissen Zusammenhang,
obgleich die einzigen Indizien dafür die Gleichzeitigkeit beider Ereignisse
und ihr gleicher Schauplatz sind. Florenz, wo KONRAD
starb, war das Zentrum der Macht der Grafen Guidi, und eine der Städte,
die Mathilde besonders
treu ergeben waren. Das in Deutschland kursierende Gerücht, Mathilde
sei
für den Tod des Kaisersohnes verantwortlich, sie habe ihn vergiftet,
zeigt, wie sich der Konflikt zwischen der Markgräfin und ihrem neuen
Souverän, der in Mailand gekrönt worden war, zugespitzt hatte
- ein Streit, von dem jedoch Donizo berichtet, er habe rasch ein friedliche
Lösung gefunden.
Stellt man nun zwischen den beiden Ereignissen einen
Zusammenhang her, so wird auch der Grund für den Konflikt klar: die
Frage der Erbschaft der Mathildischen
Güter. Nach dem Tode der Markgräfin machte der Kaiser
Verwandtschaftsbeziehungen mit den CANOSSA und damit Erbfolgerechte
geltend. Angesichts eines Rechtsakts wie dieser Adoption verfielen derartige
Rechte automatisch, und der Verlust war nicht gering zu achten. Mathilde
war nun über 50 Jahre alt und konnte nicht mehr auf eigene Nachkommenschaft
hoffen, um ihre Dynastie fortzusetzen. Deshalb adoptierte sie ein Mitglied
der Adelsfamilie, die ihr in jenen Jahren wohl die meiste Unterstützung
geboten hatte, einen Mann, von dem sie hoffen konnte, er werde ihr Werk
fortsetzen, den jungen Guido Guerra, der wahrscheinlich Anfang 20 war.
Als Zeuge erscheint er neben Mathilde am
20. Juni 1099 in Marturi im Florentiner Umland, um eine Schenkung an das
Kloster San Michele zu bestätigen. Man gewinnt den Eindruck, dass
die Präsenz all dieser Leute auch den Zweck hatte, die Gefolgschaft
der Markgräfin fester an sich zu binden, im Hinblick auf eine Reaktion
König
KONRADS, die nicht lange auf sich warten ließ - eine Reaktion,
die ihn schließlich nach Florenz führte, wo ihm am 27. Juli
1101 der Tod ereilte.
Mathilde wiederholte
im Jahre 1102 die Schenkung ihrer Güter an den Heiligen Stuhl, die
sie 20 Jahre vorher vorgenommen hatte. Die 1. Schenkungsurkunde war in
den Wirren verlorengegangen, die Rom auf dem Höhepunkt zwischen den
Anhängern Gregors VII. und HEINRICHS IV.
erschüttert hatten. Nun wurde die Urkunde neu verfaßt und der
Text diesmal auf einer Marmorplatte eingemeißelt, damit nichts von
dem, was geschrieben war, verlorengehen konnte. Beraten und beschützt
von Bernardo degli Uberti und ihrem Adoptivsohn Guido Guerra, gewann Mathilde
die
Sicherheit zurück, die sie 20 Jahre zuvor zur Zeit Gregors VII. und
Anselms von Lucca besessen hatte, und begann wieder eine der Hauptrollen
in der Politik ihrer Zeit zu spielen: Mit Hilfe Venedigs eroberte sie Ferrara
zurück, das zur Zeit des Gegenpapstes Clemens III. von ihr abgefallen
war. Bei Papst Paschalis II. intervenierte sie sogar gegen den König
von England und verwandte sich für die Rückkehr Anselms von Aosta
in seine Diözese Canterbury, aus der er zweimal exiliert worden war.
Immer wieder ließ Mathilde
erkennen, wie sehr sie sich nach dem Frieden des Klosters sehnte, der ihr
im Vergleich zu ihrem Leben, in dem sie die Umstände zwangen, die
traditionelle Rolle des Mannes zu übernehmen - auf die sie gerne verzichtet
hätte - und sich im politischen und militärischen Auseinandersetzungen
zu bewähren, so erstrebenswert schien. Mit der Adoption des Guido
Guerra verfolgte sie wahrscheinlich die Absicht, jemanden an der Seite
zu haben, der sie bei ihren zahlreichen öffentlichen Verpflichtungen
unterstützen konnte; zur Linderung ihrer seelischen Einsamkeit trug
Kardinal Bernhard bei, trotzdem stand Mathilde
letztlich allein an vorderster Front, während weiterhin das Papsttum
ihrer Hilfe bedurfte und die Prälaten, die wegen ihrer reformerischen
Ideen und ihrer romtreuen Politik mit den weltlichen Autoritäten in
Konflikt geraten waren, bei ihr Zuflucht suchten.
Mathilde hatte sich
inzwischen in ihre Burgen im Apennin zurückgezogen, weil sie das Schlimmste
befürchtete.
HEINRICH V. schickte
jedoch eine Gesandtschaft zu ihr. Es wurde eine Übereinkunft geschlossen,
über deren Einzelheiten Donizo sich nicht weiter verbreitet, außer
dass Mathilde sich geweigert habe,
an einem Unternehmen gegen den Papst teilzunehmen.
HEINRICH
V. konnte aber auf seinem Zug zur Krönung nach Rom ungehindert
durch die canossanischen Territorien ziehen. Obwohl HEINRICH
V. Papst Paschalis II. wegen der Nichteinhaltung der Übereinkunft
von Sutri gefangennahm, intervenierte Mathilde
nur zugunsten von Bernhard und Bonsenoir, tat aber nichts für den
Papst, der erst nach 60-tägiger Haft am 13. April 1111 wieder freikam.
Nach erfolgter Kaiserkrönung hielt sich HEINRICH
V. auf dem Rückweg 3 Tage als Gast der Markgräfin
in der Burg Bianello auf. Im Verhältnis zwischen dem Reich und Mathilde
von Canossa bildete die in Lucca 1081 wegen Hochverrats verhängte
Reichsacht, die immer noch nicht aufgehoben war, ein Hemmnis. Daher mußten
in dem neuen Klima der Zusammenarbeit, das sich zwischen HEINRICH
V. und Mathilde
gebildet hatte, zuerst diese Kluft zwischen ihr und dem Kaisertum
überbrückt und deren rechtliche Auswirkungen beseitigt werden.
So handelte es sich bei dem feierlichen Akt im Mai 1111 nicht um eine Krönung,
sondern um eine Wiederholung der Investitur Mathildes
in ihre Reichslehen. Mathilde war sich des Kurswechsels bewußt,
aber sie war es leid, sich weiterhin für die päpstliche Sache
einzusetzen. Ihre schönsten Jahre hatte sie dafür geopfert, sich
selbst und ihre Herrschaft in Gefahr gebracht, sich enorme finanzielle
Lasten und Kriege aufgebürdet; sie hatte mit ansehen müssen,
wie ihre Städte von ihr abfielen, ihre Burgen belagert und ihre Gefolgsleute
erschlagen wurden. Ja sie war sogar soweit gegangen, sich mit einem Jüngling
zu verheiraten und dadurch bei allen Leuten ins Gerede zu kommen, nur weil
ein Papst dies von ihr verlangt hatte. Jetzt war für sie der Zeitpunkt
für etwas Frieden gekommen, und HEINRICH
V. bot ihr dazu die Gelegenheit.
"Er nannte sie in klaren Worten seine Mutter", sagt Donizo
und führt damit auf die ihm eigenen symbolische Weise, als sei der
Kaiser der von ihm nie genannte Adoptivsohn, ein für die Übereinkunft
zwischen
HEINRICH V. und Mathilde
wesentliches
Element ein: die Erbschaft des Mathildischen
Allodialbesitzes durch den Kaiser. Diese Frage hatte schon zum Konflikt
zwischen Mathilde und HEINRICH
V. älterem Bruder KONRAD geführt,
als die Markgräfin den Grafen Guido Guerra adoptiert hatte. Dann war
der Streit wahrscheinlich durch die Annullierung der Adoption beigelegt
worden. Guido Guerra agiert nur bis zum Jahr 1108 als Mathildes
Adoptivsohn (oder Erbe). Danach tritt er ein einziges Mal als Zeuge auf
in einer Urkunde vom 6. Mai 1115, die Mathilde
auf
ihrem Krankenlager in Bondeno di Roncore zugunsten des Klosters Polirone
ausgestellt hatte - wohlgemerkt, als Zeuge, nicht als der Urkundende, also
nicht mehr als Adoptivsohn. Es scheint aber von Bedeutung zu sein, dass
er es nach 1108 nicht mehr wagt, diesen Titel zu führen, und nicht
mehr an Mathildes Seite auftritt, mit
Ausnahme jener, wenige Wochen vor dem Tod der Markgräfin ausgefertigten
Urkunde.
Es ist durchaus denkbar, dass HEINRICH
V. Mathilde dazu bewog, die Adoption
rückgängig zu machen und ihn selbst als Erben des Canossanischen
Eigenguts einzusetzen. Dafür sicherte er ihr Frieden und seinen persönlichen
Schutz zu. Als Ausdruck der hohen Wertschätzung ihrer Verwandtschaft
- sie war bekanntlich eine Cousine seines gefürchteten Vaters - bezeichnete
er sie als seine Mutter. Von ihrer Sehnsucht nach Frieden getrieben, versprach
sie ihm offenbar, sich künftig jeglicher Intervention in die römischen
Angelegenheiten zu enthalten. Im Gegenzug wurde sie aus der Reichsacht
gelöst und wieder in ihre Reichslehen investiert.
Nach diesem Akt konnte HEINRICH
V. beruhigt nach Deutschland aufbrechen. In Verona bestätigte
er in einem Diplom vom 21. Mai 1111 die Güter der Abtei Polirone und
stellte dieses Hauskloster der CANOSSA unter seinen Schutz. Eine
der Klauseln des Abkommens zwischen HEINRICH V.
und
Mathilde hatte offenbar auch zum
Inhalt, dass der Kaiser seine schützende Hand von Mantua und den Mantuanern
zurückziehen sollte. Dies erkennt man daran, dass die Markgräfin
die Stadt 1114 zurückerobern konnte. Kurz darauf erkrankte sie schwer
und zog sich über die Sommermonate in ihre Apenninburgen zurück,
wo ihr Aufenthalt in Montebaranzone bei Prignano im Secchiatal belegt ist.
In Mantua verbreitete sich sofort das Gerücht, sie sei gestorben,
und die Stadt versuchte von neuem, das Joch der CANOSSA-Herrschaft
abzuschütteln. Mathilde kam jedoch
wieder zu Kräften und zwang die Stadt, sich ihr zu ergeben. Man schreibt
Ende Oktober 1114 - ein seltsames Jahr, das sich mit unheilvollen, todverkündenden
Vorzeichen angekündigt hatte: Ein Blutregen, so berichten die Chronisten,
fiel auf die ganze Lombardei, bis in den Raum von Cittanova westlich von
Modena.
Mathilde von Canossa
erkrankte von neuem und starb in der Nacht zum 24. Juli 1115
in Bondeno die Roncore. Im folgenden Jahr zog HEINRICH
V. wieder nach Italien, um die Allodialgüter der Markgräfin
und ihrer Familie in Besitz zu nehmen. Macht und Reichtum der CANOSSA,
die durch die Gunst der Kaiser gewachsen waren, fielen nun zum großen
Teil wieder an die Institution zurück, der sie ihr Entstehen und ihre
Förderung verdankten, wenngleich HEINRICH
V. nicht als Kaiser auf sie Anspruch erhob, sondern als der
nächste Verwandte einer ruhmreichen Dynastie, die nun erloschen war.
War Mathilde als
Politikerin erfolgreich und konnte sie sich in den 40-jährigen Wirren
und Krisen behaupten, ebenso wie sie sich als Kämpferin erwies, so
hatte sie weniger Glück in ihrem Privatleben, besonders in der vor
allem im Mittelalter für die Rolle der Frau als konstitutiv erachteten
Funktion, Mutter zu werden, für die Kontinuität des Lebens, der
Familie, des Namens zu sorgen. Donizo schreibt ihr die dreifache Frucht
des christlichen Lebens zu, als Ehefrau, Witwe und Jungfrau, aber sie war
keine liebende und fruchtbare Ehefrau, keine treue Witwe und keine Jungfrau.
Der männliche Geist, den die Schriftsteller aus dem Klerikerstand
an ihr priesen, hatte ein fast notwendiges Gegenstück in ihrer Sterilität.
Die mythische Artemis gebar bekanntlich keine Kinder. Da es Mathilde
also versagt war, für eine Nachfolge zu sorgen, blieb ihr nichts andere
übrig als die Güter, über die sie verfügen konnte,
an die Klöster und an jene kirchlichen Einrichtungen zu geben, die
ihr dafür Gebet und Gedenken "bis an das Ende der Welt" zusicherten.
1070
1. oo Gottfried der Bucklige Hz von Lothringen,
ihr Stiefbruder
x um 1040
-26.2.1076
1089
2. oo Welf V. Herzog von Bayern
x 1072-24.9.1120
Literatur:
-----------
Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 146,160,213,231,247,253,256,259,276,279,286,288
- Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft
Wiesbaden 1993, Seite 88,165 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter.
Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 70-72,75,235,238 - Fumagalli
Vito: Mathilde von Canossa. Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1998 - Goez
Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte
des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 9-235
- Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen,
Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 233-256
- Golinello, Paolo: Mathilde und der Gang nach Canossa, Artemis
und Winkler Düsseldorf 1998 - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches
Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. Bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen
Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 12,20,120
- Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum.
Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 10,394,411,429,433-436,439-441,445-448,461,469
- Schwarzmaier Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und
Lebensspuren der Salier. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 15,18,
117,121 - Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und der Kampf
um die Weltherrschaft, Bechtle Esslingen 1996, Seite 27,40,49, 132,147,153,164,181,185,207,215,247,
249,262,268,273 -